Maul- und Klauenseuche – was bedeutet das für unsere Lamas?
In manchen Nachbarländern gibt es aktuell Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) – eine ansteckende Tierkrankheit, die vor allem Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Wir möchten euch informieren und beruhigen:
👉 Bei uns in Österreich gibt es derzeit keinen Ausbruch.
👉 Unsere Lamas sind kaum empfänglich für das Virus – sie zeigen kaum Symptome und gelten nicht als Überträger.
👉 Wir behalten die Lage im Auge und achten auf höchste Hygienestandards – wie immer. 😊
Ihr könnt eure Auszeit mit unseren Tieren also weiterhin ganz entspannt genießen.
Und falls ihr Fragen habt – wir sind für euch da.
Bis bald am Rösslhof!
– Doris & die Lama-Burschen
Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem bei Paarhufern wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen auftritt. Neuweltkameliden – also Lamas, Alpakas, Vikunjas und Guanakos – gehören streng genommen nicht zur Gruppe der Paarhufer, sondern stellen eine eigene Tierfamilie innerhalb der Unterordnung der Schwielensohler (Tylopoda) dar. Dennoch stellt sich die Frage, ob sie für MKS empfänglich sind.
Maul- und Klauenseuche bei
Neuweltkameliden – was ist bekannt?
Empfänglichkeit: Neuweltkameliden gelten als wenig empfänglich für das MKS-Virus. In experimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass sich Lamas unter bestimmten Umständen infizieren können, jedoch keine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen.
Symptome: Wenn eine Infektion auftritt, zeigen Lamas und Alpakas meist milde oder keine klinischen Symptome. Theoretisch möglich sind Blasenbildung an Maulschleimhaut und Klauenbereich, Speicheln, Lahmheit oder Fieber – solche Verläufe sind jedoch äußerst selten dokumentiert.
Übertragung: Selbst wenn eine Infektion möglich ist, scheinen Neuweltkameliden kaum infektiöses Virusmaterial auszuscheiden. Das bedeutet, sie sind höchstwahrscheinlich keine wesentlichen Überträger der Krankheit.
Epidemiologische Bedeutung: In Ländern mit Ausbrüchen von MKS wurden Lamas und Alpakas nicht als bedeutende Träger oder Verbreiter identifiziert. Daher spielen sie in der Seuchenbekämpfung eine untergeordnete Rolle.
Praktische Konsequenzen für Halter:innen
Meldungspflicht: In vielen Ländern (darunter auch Österreich und Deutschland) ist die MKS eine anzeigepflichtige Tierseuche. Bei einem Ausbruch gelten Schutz- und Sperrmaßnahmen, auch wenn Neuweltkameliden nicht im Zentrum stehen.
Betriebsschutz: Bei Ausbruch sollten auch Halter:innen von Lamas und Alpakas Maßnahmen zur Seuchenhygiene treffen (z. B. Desinfektion, Tierkontakte minimieren).
Impfen?: In Europa wird gegen MKS nicht routinemäßig geimpft, da das Ziel eine mks-freie Zone ohne Impfung ist. Für Neuweltkameliden ist auch keine Impfung zugelassen oder erforderlich.